, Kaufmann Christoph

Impressionen Anlass Energy & Mobility

„Wir möchten energetisch zurück in die vorindustrielle Zeit, aber mit dem Wohlstand von heute. Wir tauschen jetzt zuerst die Ölheizungen und die Benzinautos durch Wärmepumpen und Elektroautos aus. Erst im zweiten Schritt soll dann konkret geprüft werden, wie wir genug erneuerbaren Strom produzieren können.“ (Quelle: Prof. Dr. Andreas Züttel, Sonntagszeitung 07. Mai 2023).

Bernhard Soltermann, co- Managing Direktor AMAG Energy & Mobility, gab Antworten auf die Frage „Ist der eingeschlagene Weg richtig?“ Die neue strategische Ausrichtung der AMAG lautet: „Weg vom Petrol, hin zur erneuerbaren Energie“. Die Autoindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess, der durch Technologie, veränderte Kundenverhalten und verschärfte Regulierungen geprägt ist.

Die Autozukunft ist elektrisch. VW strebt das Ende der Verbrennungsmotoren auf 2033 an; Audi bringt ab 2026 nur noch Modelle auf den Markt, die elektrifiziert sind. Um die Ziele zu erreichen sind „Batteriefabriken“ (Gigafactory) erforderlich. VW will künftig die Batterien für seine Elektro- Autos selbst herstellen.

„Die AMAG nimmt die relevanten Geschäftsfelder in die eigene Hand, um sich einen strategischen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“ Helion sorgt für den Ausbau von Photovoltaik und die intelligente Nutzung der E-Mobilität. Volton berät Geschäftskunden bei der Evaluation der Energieoptimierung (Ladelösungen). Clyde perfektioniert die Idee des flexiblen Abos (Convenience Angebot). Die eigene Forschungsabteilung sucht nachhaltige bidirektionale Ladelösungen. Das „Pumpspeicherwerk auf Rädern“ (Wall-box) bezweckt, dass das Fahrzeug zum heimischen Energiespeicher wird.

Mit dem TUN strebt AMAG für jeden Use-Case die richtige Technologie an. Nutzen auch wir Wirtschaftsingenieur:innen das grosse Potenzial der neuen Geschäftsfelder, um unsere Erfahrung und unser Wissen einzubringen? Eine enge Zusammenarbeit der VWI Schweiz und der Fachhochschulen drängt sich auf, um mit Bachelor- bzw. Masterarbeiten in Wirtschaftsingenieurwesen einen Beitrag zum TUN zu leisten.

Die Schweiz ist ein geeigneter Testmarkt, weil die Kaufkraft, das Interesse an der Technologie, ein guter Strommix und eine gute Infrastruktur vorhanden sind. Im Weiteren ergänzen die Wissenschaft und Forschung sowie die Politik die unternehmerischen Zukunftsprojekte. Innovation sowie laufende Investitionen auf allen Ebenen zeichnet auch die GNG AG aus. Mit über 100 Mitarbeitenden, davon 20 Lehrlinge, ist der Familienbetrieb ein kompetenter Partner bei Fragen rund ums Auto.

CEO Michael Klaus und Marcel Ucan, Geschäftsleitungsmitglied, zeigten auf, wie die GNG AG die Anforderungen der Marken VW, Audi, SEAT, CUPRA und VW Nutzfahrzeuge bei der Gestaltung der Ausstellungsräume umsetzt und wie die GNG AG die laufende Schulung ihrer Mitarbeiter:innen lebt. Die Entwicklung der E- Mobilität verändert auch das Anforderungsprofil des Berufs „Automechaniker“ und die Werkstattsarbeit. Nicht nur die Berufsbilder verändern sich, sondern auch die betriebswirtschaftlichen Marktbedingungen. Der Neubau an der Langfeldstrasse 10 in Gossau SG verfügt über modernste Ausstellungsräume und auf dem neusten Stand der Technik ausgerichtete Werkstätten. Das Raumkonzept ermöglicht effiziente Betriebsabläufe und bietet Wohlfühloasen für die Kundschaft. 

Der Event „Energy & Mobility“ verdeutlichte, wie auch Wirtschaftsingenieur:innen in der Automobilbranche als Brückenbauer zwischen Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaft. Es gilt die technischen Prozesse und Produkte aus wirtschaftlicher Sicht zu betrachten und kundenorientiert zu optimieren. Innovationen im Produktmanagement, in der Produktion und Projektleitung oder im strategischen Verkaufs- und Marketingmanagement sind voranzutreiben.

Herzlichen Dank den Herren Ucan, Klaus und Soltermann sowie allen Mitwirkenden für diesen äusserst informativen und spannenden VWI-Event!